Krankenversicherung in Spanien ist ein Thema, das bei jeder geplanten Auswanderung nach Spanien ganz oben auf der To-do-Liste stehen sollte. Das spanische Gesundheitssystem gehört zu den besten in Europa – aber wie genau funktioniert es, und welche Optionen haben deutsche Auswanderer?
In diesem Beitrag erfährst du, wie die Krankenversicherung in Spanien aufgebaut ist, welche Versicherungen du brauchst, welche Unterschiede zwischen gesetzlicher und privater Absicherung bestehen – und was du konkret tun musst, um gut abgesichert in dein neues Leben zu starten.
Gesetzliche Krankenversicherung in Spanien (Seguridad Social)
In Spanien gibt es ein staatlich organisiertes Gesundheitssystem, das über Steuern finanziert wird. Wer in Spanien arbeitet – sei es als Angestellter oder Selbstständiger – zahlt automatisch in die Seguridad Social ein und erhält darüber Zugang zum öffentlichen Gesundheitswesen.
- ✅ Du musst dich bei der Sozialversicherung (Seguridad Social) registrieren
- ✅ Du erhältst eine Versicherungsnummer
- ✅ Danach kannst du dich bei deinem örtlichen Gesundheitszentrum (Centro de Salud) anmelden
- ✅ Dort bekommst du deine Gesundheitskarte (Tarjeta Sanitaria)
Mit dieser Karte hast du Zugang zu Ärzten, Kliniken und Krankenhäusern im öffentlichen System – kostenlos oder mit sehr geringer Zuzahlung.
Wer ist automatisch versichert?
Du hast automatisch Anspruch auf die gesetzliche Krankenversicherung in Spanien, wenn:
- Du in Spanien arbeitest (Angestellt oder selbstständig)
- Du Rentner bist mit Wohnsitz in Spanien (EU-Rente)
- Du als mitversicherter Angehöriger eines Versicherten giltst
- Du Leistungen über das deutsche Formular S1 erhältst (z. B. Rentner mit Wohnsitz in Spanien)
Für deutsche Auswanderer, die direkt einen Job in Spanien antreten oder ein Gewerbe anmelden, ist das die einfachste Lösung.
Private Krankenversicherung in Spanien
Wer nicht unter die gesetzliche Absicherung fällt – z. B. Digitale Nomaden, Unternehmer mit ausländischem Firmensitz oder Menschen ohne festes Einkommen in Spanien – braucht eine private Krankenversicherung in Spanien.
In Spanien gibt es zahlreiche Anbieter, z. B.:
- Sanitas, Adeslas, DKV España, Allianz
Die Beiträge starten oft bei 40–60 € pro Monat, steigen aber mit Alter und Vorerkrankungen. Vorteil: Kürzere Wartezeiten, freie Arztwahl (inkl. Privatkliniken) und zusätzliche Leistungen.
Wichtig: Für einige Aufenthaltstitel – etwa das Visum für Nicht-Erwerbstätige – ist eine private Krankenversicherung Pflicht, und diese muss den kompletten Versicherungsschutz ohne Eigenbeteiligung bieten.
Internationale Krankenversicherung als Alternative
Für viele Auswanderer, Digitale Nomaden und Vielreisende kann eine internationale Krankenversicherung sinnvoller sein als eine rein spanische Police. Diese bieten weltweit Schutz – oft inkl. Rücktransport, stationärer Versorgung und mehrsprachigem Service.
Beliebte Anbieter:
- SafetyWing
- Cigna Global
- Allianz Worldwide Care
Diese Versicherungen lassen sich oft monatlich kündigen, was sie für flexible Lebensmodelle besonders attraktiv macht.
Krankenversicherung für Familien in Spanien
Auch Familien finden in Spanien sehr gute Bedingungen im Gesundheitssystem. Kinder, Ehepartner und andere unterhaltsberechtigte Angehörige sind bei gesetzlich versicherten Eltern automatisch mitversichert – ohne zusätzliche Beiträge. Voraussetzung ist, dass mindestens ein Elternteil in Spanien arbeitet oder offiziell in die Sozialversicherung einzahlt.
Die medizinische Versorgung von Kindern ist in der Regel kostenlos und umfasst alle wichtigen Leistungen wie Arztbesuche, Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen und Krankenhausaufenthalte. Besonders positiv: Die Wartezeiten im öffentlichen System für Kinder sind häufig kürzer als für Erwachsene.
Auf der Website des spanischen Gesundheitsministeriums findest du noch weitere Informationen zu diesem Punkt.
Wer sich für eine private Krankenversicherung entscheidet, kann ebenfalls Familienpakete buchen. Viele Anbieter bieten vergünstigte Tarife für Familien mit mehreren Personen. Die monatlichen Beiträge variieren stark – abhängig vom Alter der Versicherten, dem gewünschten Leistungsumfang und eventuellen Vorerkrankungen.
Gerade für Expats und digitale Nomaden-Familien kann es sinnvoll sein, internationale Krankenversicherungen in Betracht zu ziehen, die auch außerhalb Spaniens gelten und einen mehrsprachigen Kundenservice bieten. Ein sorgfältiger Vergleich lohnt sich in jedem Fall – sowohl finanziell als auch im Hinblick auf den Leistungsumfang.
Wie meldest du dich an?
Wenn du in Spanien arbeitest, erfolgt die Anmeldung über deinen Arbeitgeber oder – bei Selbstständigkeit – über dich selbst. Bei privaten oder internationalen Anbietern erfolgt die Anmeldung online. Beachte: Für viele bürokratische Vorgänge brauchst du deine NIE-Nummer (Steuernummer für Ausländer).
Wenn du deinen Wohnsitz nach Spanien verlagerst, ist es entscheidend, dass du dich auch in Deutschland ordnungsgemäß abmeldest und deine deutsche Krankenversicherung kündigst bzw. auf das S1-Formular umsteigst (wenn du Rentner bist).
Fazit: Krankenversicherung in Spanien – deine beste Option wählen
Das spanische Gesundheitssystem ist modern und zuverlässig. Wer fest im Land lebt und arbeitet, ist mit der gesetzlichen Krankenversicherung in Spanien gut aufgehoben. Für alle anderen – insbesondere Nomaden, Unternehmer und Visa-Antragsteller – ist eine private oder internationale Krankenversicherung die bessere Wahl.
Wichtig ist: Frühzeitig informieren, vergleichen und richtig anmelden. Denn eine gute Absicherung gibt dir nicht nur Sicherheit – sie ist in vielen Fällen auch Voraussetzung für deinen Aufenthalt.
Unsere ausführliche Beitragsserie für deine Auswanderung nach Spanien:
- Informationen über Steuern und Abgaben in Spanien findest du in diesem Beitrag.
- Informationen über den Immobilienmarkt in Spanien findest du in diesem Beitrag.
- Informationen über Aufenthaltsgenehmigungen für Spanien findest du in diesem Beitrag.
- Informationen über den Arbeitsmarkt in Spanien findest du in diesem Beitrag.
- Informationen über Bankkonten in Spanien findest du in diesem Beitrag.
- Eine Übersicht zu deiner Auswanderung nach Spanien findest du in diesem Beitrag.