Ein Bankkonto in Spanien eröffnen – das klingt zunächst simpel, wirft aber bei vielen deutschen Auswanderern Fragen auf. Egal, ob du dauerhaft nach Spanien ziehst, dort als digitaler Nomade arbeiten möchtest oder einfach nur eine Immobilie besitzt: Ein spanisches Bankkonto ist in vielen Fällen notwendig oder zumindest sehr hilfreich.
In diesem Beitrag erfährst du, welche Arten von Konten es gibt, was du als Nicht-Resident beachten musst, welche Unterlagen du brauchst und welche Banken für Auswanderer empfehlenswert sind.
Warum ein Bankkonto in Spanien sinnvoll ist
Auch wenn viele Auswanderer zunächst versuchen, mit ihrem deutschen Konto in Spanien auszukommen, stößt dieses Modell schnell an Grenzen: Mietzahlungen, lokale Daueraufträge, Stromrechnungen oder Zahlungen für das Gesundheitssystem lassen sich meist nur über ein spanisches Konto abwickeln. Außerdem sparst du dir Gebühren und Währungsumrechnungen.
Ein Bankkonto in Spanien eröffnen ist daher ein logischer Schritt, wenn du dauerhaft oder langfristig dort leben möchtest.
Kontoarten in Spanien: Resident vs. Nicht-Resident
Spanische Banken unterscheiden bei der Kontoeröffnung zwischen Residenten (Personen mit Wohnsitz in Spanien) und Nicht-Residenten (ohne Wohnsitz).
- Nicht-Residentenkonto (Cuenta para no residentes)
Für alle, die keinen offiziellen Wohnsitz in Spanien haben. Die Anforderungen sind etwas höher, und es können zusätzliche Gebühren anfallen.
- Residente-Konto (Cuenta de residentes)
Wer bereits gemeldet ist und eine NIE (Número de Identidad de Extranjero) sowie eine spanische Adresse vorweisen kann, eröffnet ein reguläres Konto mit mehr Funktionen und geringeren Kosten.
Tipp: Wenn du planst, länger in Spanien zu bleiben, lohnt sich die Beantragung der NIE und die Anmeldung beim Einwohnermeldeamt.
Diese Unterlagen brauchst du
Um ein Bankkonto in Spanien zu eröffnen, sind in der Regel folgende Dokumente erforderlich:
- Gültiger Reisepass oder Personalausweis
- NIE (in vielen Fällen notwendig – auch für Nicht-Residenten)
- Nachweis des Wohnsitzes (z. B. Mietvertrag oder Stromrechnung)
- Einkommensnachweis oder Arbeitsvertrag (je nach Bank)
- ggf. Steuernummer (NIF)
Viele Banken bieten mittlerweile auch eine Kontoeröffnung online an, insbesondere für Nicht-Residenten.
Die besten Banken für Auswanderer
Diese Banken sind bei deutschen Auswanderern besonders beliebt:
- Banco Sabadell: Bietet spezielle Kontomodelle für Ausländer und viel Erfahrung mit internationalen Kunden.
- BBVA: Eine der größten Banken Spaniens mit digitaler Kontoeröffnung und englischsprachigem Support.
- CaixaBank: Guter Service, viele Filialen, auch Online-Banking auf Deutsch verfügbar.
- Wise (ehemals TransferWise): Keine klassische spanische Bank, aber bietet lokale Bankverbindungen und ist ideal für den internationalen Zahlungsverkehr.
Wer ein Bankkonto in Spanien eröffnen will, sollte außerdem auf Gebühren achten: Einige Banken verlangen monatliche Kontoführungsgebühren oder hohe Auszahlungsgebühren an Fremdautomaten.
Konto ohne Wohnsitz eröffnen: Geht das?
Ja – auch ohne Wohnsitz in Spanien kannst du ein Bankkonto in Spanien eröffnen. Achte dabei auf folgende Punkte:
- Du brauchst ein Nicht-Residentenzertifikat, das du bei der Polizei oder dem Konsulat beantragen kannst (kostet rund 15–20 €).
- Manche Banken übernehmen die Beantragung des Zertifikats direkt für dich.
- Alternativ kannst du ein Online-Konto bei Anbietern wie N26 oder Wise eröffnen, die oft keine spanische Adresse erfordern.
Gebühren & Besonderheiten für ein Bankkonto in Spanien
Beim Bankkonto in Spanien gibt es ein paar Unterschiede zum deutschen System:
- Kontoführungsgebühren sind üblich – je nach Konto zwischen 6 € und 15 € pro Monat.
- Debitkarten werden fast immer mitgegeben, Kreditkarten meist nur bei regelmäßigem Einkommen.
- Viele Banken verlangen ein Mindestguthaben.
- Für Einzahlungen in bar oder Überweisungen außerhalb der EU können Gebühren anfallen.
Vergleiche daher unbedingt verschiedene Anbieter, bevor du dich entscheidest.
Weitere Eigenarten und Informationen findest du auf dem offiziellen spanischen Tourismusportal.
Digital oder vor Ort: Was ist besser?
Ob du dein Bankkonto in Spanien eröffnen möchtest, indem du persönlich in eine Filiale gehst oder alles online abwickelst, hängt von deiner Situation ab. Für Auswanderer, die bereits vor Ort sind, ist der persönliche Kontakt oft hilfreich – gerade bei Fragen zur Bürokratie. Digitale Nomaden oder Vielreisende profitieren hingegen von Online-Banken mit schlanken Prozessen und englischem Support. Wichtig ist, dass du auf Seriosität und Transparenz achtest.
Fazit: Planung zahlt sich aus
Wer ein Bankkonto in Spanien eröffnen will, sollte sich gut vorbereiten. Mit den richtigen Dokumenten und einer passenden Bank ist der Vorgang aber meist unkompliziert. Je nach Lebenssituation – ob digitaler Nomade, Immobilienbesitzer oder Rentner – gibt es passende Kontomodelle.
👉 Ein Konto vor Ort erleichtert dir das Leben in Spanien erheblich und ist oft Voraussetzung für Behördengänge, Mietverträge und Verträge mit Versorgern.
Unsere ausführliche Beitragsserie für deine Auswanderung nach Spanien:
- Informationen über Steuern und Abgaben in Spanien findest du in diesem Beitrag.
- Informationen über den Immobilienmarkt in Spanien findest du in diesem Beitrag.
- Informationen über Aufenthaltsgenehmigungen für Spanien findest du in diesem Beitrag.
- Informationen über den Arbeitsmarkt in Spanien findest du in diesem Beitrag.
- Informationen über die Krankenversicherung in Spanien findest du in diesem Beitrag.
- Eine Übersicht zu deiner Auswanderung nach Spanien findest du in diesem Beitrag.