Immobilien in Spanien sind für viele deutsche Auswanderer ein zentrales Thema bei der Planung ihrer Auswanderung nach Spanien. Ob als dauerhaftes Zuhause, Feriendomizil oder Kapitalanlage – der spanische Immobilienmarkt bietet zahlreiche Möglichkeiten, zieht aber auch bestimmte Herausforderungen mit sich. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über den Kauf oder die Miete von Immobilien in Spanien, welche Regionen besonders gefragt sind und worauf du bei Verträgen und Behörden achten musst.
Beliebte Regionen für Immobilien in Spanien
Spanien bietet eine große Vielfalt an Immobilienstandorten – von pulsierenden Städten wie Barcelona oder Madrid bis hin zu entspannten Küstenorten an der Costa del Sol, Costa Blanca oder den Balearen.
Besonders beliebt bei deutschen Auswanderern sind:
- Andalusien: Sonnengarantie und günstige Lebenshaltungskosten.
- Balearen (z. B. Mallorca): Höhere Preise, aber hohe Lebensqualität und internationale Community.
- Valencia & Costa Blanca: Gute Infrastruktur, attraktive Preise, Nähe zum Meer.
Die Wahl der Region hat großen Einfluss auf Preise, Steuern und Lebensstil – daher lohnt es sich, vorab gründlich zu recherchieren oder ein paar Wochen vor Ort zu verbringen.
Immobilien kaufen in Spanien
Der Kauf von Immobilien in Spanien ist grundsätzlich auch für Nicht-Residenten problemlos möglich. Wichtig ist die sogenannte NIE-Nummer (Número de Identificación de Extranjero), die du als Ausländer benötigst, um Immobilien zu erwerben. Diese bekommst du beim Ausländeramt oder über einen Anwalt in Spanien.
Wichtige Schritte beim Immobilienkauf:
- Due Diligence: Lass alle Dokumente (z. B. Grundbuchauszug, Eigentumsverhältnisse) durch einen Anwalt prüfen.
- Vorvertrag: In Spanien ist es üblich, zunächst einen privaten Vorvertrag zu unterschreiben und eine Anzahlung zu leisten (10% üblich).
- Notartermin & Eintragung: Der Kauf wird durch einen Notar abgeschlossen und in das Grundbuch eingetragen.
- Steuern & Nebenkosten: Die Kaufnebenkosten betragen meist 10–13% des Kaufpreises (inkl. Grunderwerbssteuer, Notar, Eintragung, ggf. Makler).
Tipp: Vertraue nicht blind auf Makler – der Immobilienmarkt in Spanien ist teilweise wenig reguliert. Ein unabhängiger Anwalt oder Gutachter ist Pflicht!
Weitere Informationen findest du noch auf dem offiziellen Informationsportal für Immobilien in Spanien vom Spanischen Ministerium.
Immobilien mieten in Spanien
Wenn du dich noch nicht festlegen möchtest oder das Land erst besser kennenlernen willst, kann eine Mietwohnung oder ein Haus zur Miete die bessere Wahl sein. Der Mietmarkt in Spanien ist vielseitig, aber regional sehr unterschiedlich.
Wichtige Punkte:
- Langfristige Mieten (alquiler de larga duración) sind meist günstiger als touristische Vermietung.
- Mietverträge laufen in der Regel über 12 Monate, mit automatischer Verlängerung auf bis zu 5 Jahre (für Hauptwohnsitze).
- Kaution: In der Regel wird eine Monatsmiete verlangt, häufig auch zwei. Achte auf klare Klauseln im Vertrag.
In Großstädten wie Madrid und Barcelona sind die Mietpreise vergleichsweise hoch, in ländlicheren Regionen oder Kleinstädten findest du oft deutlich günstigere Angebote.
Finanzierung & Banken
Auch Ausländer können Immobilien in Spanien finanzieren. Viele Banken bieten Hypotheken an, allerdings meist nur mit 60–70% Beleihung. Du brauchst in der Regel:
- Einkommensnachweise oder Nachweis von Ersparnissen
- NIE-Nummer
- Konto bei einer spanischen Bank
- Bewertung der Immobilie durch die Bank
Achte unbedingt auf versteckte Gebühren, Zinsbindungen und Versicherungsauflagen. Es lohnt sich, mehrere Angebote zu vergleichen oder mit einem spezialisierten Makler zusammenzuarbeiten.
Rechtliche & steuerliche Besonderheiten
Immobilien in Spanien unterliegen bestimmten steuerlichen Regelungen. Dazu zählen:
- Vermögenssteuer: Auch Nicht-Residenten können betroffen sein.
- Grundsteuer (IBI): Wird jährlich von der Kommune erhoben.
- Einkommensteuer auf Mieteinnahmen: Falls du vermietest, musst du diese auch versteuern – auch als Nicht-Resident.
Als deutscher Auswanderer solltest du dich zudem mit der Frage auseinandersetzen, ob du weiterhin in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig bleibst. Eine saubere steuerliche Abmeldung und ggf. Beratung zur Vermeidung von Doppelbesteuerung ist dringend zu empfehlen.
Kauf über eine Gesellschaft?
Einige Auswanderer überlegen, Immobilien in Spanien über eine Gesellschaft (z. B. in Estland, Malta oder Zypern) zu erwerben, um steuerliche Vorteile zu nutzen. Das ist zwar grundsätzlich möglich, aber mit komplexen steuerlichen und rechtlichen Fragen verbunden. In den meisten Fällen ist ein Kauf auf den eigenen Namen die einfachere und sicherere Lösung – besonders für den Eigenbedarf.
Unsere ausführliche Beitragsserie für deine Auswanderung nach Spanien:
- Informationen über Steuern und Abgaben in Spanien findest du in diesem Beitrag.
- Informationen über Bankkonten in Spanien findest du in diesem Beitrag.
- Informationen über Aufenthaltsgenehmigungen für Spanien findest du in diesem Beitrag.
- Informationen über den Arbeitsmarkt in Spanien findest du in diesem Beitrag.
- Informationen über die Krankenversicherung in Spanien findest du in diesem Beitrag.
- Eine Übersicht zu deiner Auswanderung nach Spanien findest du in diesem Beitrag.