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Leben in Vietnam – Wie fühlt sich der Alltag für Deutsche wirklich an?

Eine Stadt am Abend als Symbol für Leben in Vietnam

Leben in Vietnam – Wie fühlt sich der Alltag für Deutsche wirklich an?

Wer überlegt, nach Südostasien auszuwandern, denkt früher oder später an Vietnam. Das Land ist nicht nur landschaftlich und kulturell faszinierend, sondern auch wirtschaftlich auf dem Vormarsch. Doch wie ist das Leben in Vietnam wirklich – abseits von YouTube-Videos, Instagram-Bildern und günstigen Reiseführer-Tipps?

In diesem Beitrag bekommst du einen ehrlichen Einblick in den Alltag, die Chancen und Herausforderungen, die das Leben in Vietnam mit sich bringt. Ob als digitaler Nomade, Unternehmer oder Aussteiger – hier erfährst du, was dich erwartet.

Lebensgefühl zwischen Garküche und Highspeed-Internet

Das Leben in Vietnam ist bunt, intensiv und voller Kontraste. Auf der einen Straßenseite brutzeln Garküchen vietnamesische Nudelsuppen für weniger als einen Euro, auf der anderen Seite wird per App ein Cappuccino im klimatisierten Co-Working-Space bestellt. Diese Mischung aus Einfachheit und Moderne macht einen großen Teil der Faszination aus.

Im Alltag ist das Leben in Vietnam überraschend unkompliziert. Die Menschen sind freundlich, hilfsbereit und neugierig auf Ausländer. Zwar gibt es sprachliche Hürden, doch mit ein paar Vokabeln und einem Lächeln kommt man meist erstaunlich weit.

Städtevergleich: Wo lebt es sich am besten?

Nicht jede Stadt in Vietnam fühlt sich gleich an – und nicht jeder Ort passt zu jeder Zielgruppe. Hier ein kurzer Überblick:

  • Ho Chi Minh City (Saigon): Die größte und modernste Stadt. Laut, chaotisch, geschäftig – ideal für Unternehmer und Networker. Das Leben in Vietnam fühlt sich hier sehr urban an.
  • Hanoi: Die Hauptstadt im Norden ist etwas konservativer, kühler im Klima und kulturell tiefer verwurzelt. Beliebt bei Künstlern, Expats und Langzeitreisenden.
  • Da Nang: Immer mehr Auswanderer entdecken Da Nang als perfekten Mittelweg – Stadt am Meer, moderne Infrastruktur, entspannte Atmosphäre. Das Leben in Vietnam wirkt hier fast westlich.
  • Hoi An: Klein, charmant, touristisch – aber beliebt bei Kreativen und Ruhesuchenden.
  • Dalat: Bergstadt mit kühlerem Klima – ideal für alle, denen tropische Hitze zu schaffen macht.

In allen Städten gibt es mittlerweile gute Apartments, schnelles Internet, internationale Küche und eine wachsende Community von Expats.

Stadt Charakter Zielgruppe Besonderheiten
Ho Chi Minh City Modern, laut, geschäftig Unternehmer, Networker Stärkste Wirtschaft, viele Co-Working-Spaces
Hanoi Traditionell, kulturell, urban Künstler, Expats, Kulturliebhaber Historisches Flair, 4 Jahreszeiten
Da Nang Entspannt, modern, küstennah Nomaden, Familien, Ruhesuchende Strandstadt mit westlicher Infrastruktur
Hoi An Romantisch, ruhig, touristisch Kreative, Paare, Aussteiger UNESCO-Stadt, malerisch aber saisonal überlaufen
Dalat Kühl, naturverbunden, alternativ Naturfreunde, Rentner, Erholungssuchende Mildes Klima, Berge & Seen

Lebenshaltungskosten im Überblick

Das Leben in Vietnam ist günstig – jedenfalls im Vergleich zu Europa. Vor allem Essen, Miete, Transport und Freizeitangebote sind erschwinglich. Ein einfaches, aber komfortables Leben ist schon ab etwa 700–1.000 € im Monat möglich.

Typische Ausgaben:

  • Miete (1-Zimmer-Wohnung, möbliert): 250–450 €
  • Lokales Essen: 1–3 € pro Gericht
  • Scooter-Miete: 50–80 €/Monat
  • Internet + SIM: 10–15 €
  • Fitnessstudio oder Co-Working-Space: 30–70 €

Wer es komfortabler mag, kann für 1.200–1.500 € im Monat schon sehr luxuriös leben. Das Leben in Vietnam passt sich also gut an unterschiedliche Budgets an.

Kultur, Integration und Sprachbarriere

Die vietnamesische Kultur ist traditionsbewusst, familiär geprägt und oft zurückhaltend. Wer als Ausländer hier lebt, wird meist freundlich aufgenommen – aber echte Integration braucht Zeit. Besonders in kleineren Städten oder auf dem Land wird es ohne Vietnamesisch schnell kompliziert.

Trotzdem gibt es viele Möglichkeiten, um als Auswanderer Anschluss zu finden: Sprachkurse, Sportgruppen, Yoga-Studios, Expat-Meetups oder Cafés mit internationalem Publikum erleichtern den Einstieg. Wer sich bemüht und mit Respekt begegnet, wird schnell als Teil der Gemeinschaft akzeptiert.

Sicherheit und Gesundheit

Vietnam gilt als sicheres Reiseland – das gilt auch für Expats. Gewaltdelikte sind selten, dafür gibt es hin und wieder Taschendiebstahl oder kleinere Betrugsversuche, vor allem in Touristengebieten.

Medizinisch ist das Land solide aufgestellt – vor allem in internationalen Kliniken in Ho Chi Minh City, Hanoi oder Da Nang. Mit einer passenden Krankenversicherung (siehe vorheriger Beitrag) bist du im Fall der Fälle gut versorgt.

Auch die Umweltqualität hat sich verbessert, wobei die Luftverschmutzung in Großstädten weiterhin ein Thema ist. Wer das vermeiden will, sollte Städte wie Da Nang oder Dalat in Betracht ziehen.

Für wen ist das Leben in Vietnam geeignet?

Das Leben in Vietnam eignet sich besonders für Menschen, die offen für neue Kulturen sind, nicht auf deutsche Bürokratie und Ordnung angewiesen sind und gerne unkompliziert leben. Digitale Nomaden, Selbstständige, junge Familien oder Aussteiger mit Abenteuerlust finden hier oft genau das, was sie in Europa vermissen: Freiheit, Leichtigkeit, neue Perspektiven.

Nicht geeignet ist das Leben in Vietnam für Menschen, die auf westlichen Lebensstandard bestehen, große soziale Kontrolle brauchen oder mit Unsicherheiten und Improvisation nicht gut umgehen können.

Fazit: Leben in Vietnam – intensiv, günstig und voller Möglichkeiten

Ob am Meer, in der Großstadt oder in den Bergen – das Leben in Vietnam bietet eine faszinierende Alternative zum deutschen Alltag. Wer bereit ist, sich auf kulturelle Unterschiede und neue Denkweisen einzulassen, wird mit einer hohen Lebensqualität, niedrigen Kosten und spannenden Begegnungen belohnt.

Vietnam ist kein perfektes Land – aber für viele ein perfekter Ort, um sich neu zu erfinden.

Unsere ausführliche Beitragsserie für deine Auswanderung nach Vietnam:

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