Steuern in Japan – Das musst du als Auswanderer wissen
Japan ist bekannt für seine präzise Bürokratie, und das gilt auch für das Steuersystem. Wer dauerhaft oder langfristig in Japan lebt, kommt früher oder später mit dem Thema Steuern in Japan in Kontakt – sei es als Angestellter, Unternehmer oder digitaler Nomade. Dabei stellt sich schnell die Frage: Wann werde ich in Japan steuerpflichtig, wie hoch sind die Steuersätze und was bedeutet das für mein Einkommen aus dem Ausland?
In diesem Beitrag erfährst du, wie das japanische Steuersystem funktioniert, welche Steuerarten auf dich zukommen und worauf du achten solltest, wenn du als Deutscher in Japan lebst oder arbeitest.
Wann bist du in Japan steuerpflichtig?
Ob du in Japan Steuern zahlen musst, hängt von deinem Aufenthaltsstatus und der Dauer deines Aufenthalts ab. Grundsätzlich unterscheidet das japanische Steuerrecht drei Gruppen:
- Permanent Resident
- Non-Permanent Resident
- Non-Resident
Die Einteilung ist entscheidend dafür, ob du mit deinem weltweiten Einkommen oder nur mit Einkünften aus Japan besteuert wirst.
Steuerstatus im Überblick
Status | Aufenthalt | Steuerpflicht |
---|---|---|
Permanent Resident | Wohnsitz in Japan & Aufenthalt > 5 Jahre (innerhalb 10 Jahre) | Weltweites Einkommen |
Non-Permanent Resident | Wohnsitz in Japan, Aufenthalt ≤ 5 Jahre | Nur japanisches Einkommen + ausländisches Einkommen, wenn nach Japan überwiesen |
Non-Resident | Kein Wohnsitz, Aufenthalt < 1 Jahr | Nur japanische Einkünfte |
Für viele deutsche Auswanderer gilt in den ersten Jahren der Status Non-Permanent Resident. In dieser Zeit kannst du dein ausländisches Einkommen meist steuerfrei lassen – sofern du es nicht nach Japan überweist.
Einkommensteuer in Japan – So viel musst du zahlen
Die Einkommensteuer ist progressiv gestaffelt. Zusätzlich zu den nationalen Steuern in Japan fallen auch lokale Steuern (Inhabitant Tax) und teilweise Sozialabgaben an.
Jahreseinkommen (JPY) | Steuersatz |
---|---|
bis 1.950.000 ¥ (~12.000 €) | 5 % |
1.950.001 – 3.300.000 ¥ | 10 % |
3.300.001 – 6.950.000 ¥ | 20 % |
6.950.001 – 9.000.000 ¥ | 23 % |
9.000.001 – 18.000.000 ¥ | 33 % |
18.000.001 – 40.000.000 ¥ | 40 % |
über 40.000.000 ¥ (~250.000 €) | 45 % |
Hinzu kommen ca. 10% Inhabitant Tax, die an deine lokale Verwaltung gezahlt wird. Diese Steuer wird auf Basis des Einkommens des Vorjahres berechnet und kann überraschend hoch sein.
Steuern in Japan für Selbstständige & Unternehmer
Wenn du in Japan ein eigenes Business gründest oder als Freelancer arbeitest, musst du dich selbst um deine Steuererklärung kümmern. Die Buchhaltung ist formal und aufwendig, es gibt jedoch Unterstützung durch Steuerberater (zeirishi). Die Frist zur Abgabe der Steuererklärung endet jährlich am 15. März für das vorangegangene Kalenderjahr.
Wichtig: Einnahmen aus dem Ausland musst du nur dann versteuern, wenn du sie aktiv nach Japan transferierst – und nur, wenn du als Non-Permanent Resident registriert bist. Danach greift die weltweite Steuerpflicht.
Doppelbesteuerung vermeiden
Deutschland und Japan haben ein Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen. Das bedeutet: Wenn du in Japan steuerpflichtig bist und dort bereits Einkommenssteuer zahlst, musst du diese Einkünfte nicht noch einmal in Deutschland versteuern.
Wichtig ist, dass du einen klaren Steuerwohnsitz hast – entweder in Deutschland oder in Japan. Bei dauerhaftem Aufenthalt in Japan solltest du dich aus Deutschland abmelden, um steuerliche Konflikte zu vermeiden.
Tipps für den Umgang mit Steuern in Japan
- Beantrage bei längerem Aufenthalt eine My Number Card (persönliche Steuer-ID).
- Arbeite mit einem japanischen Steuerberater zusammen – besonders bei Selbstständigkeit.
- Achte auf dein Überweisungsverhalten: Ausländisches Einkommen kann steuerpflichtig werden, sobald es in Japan ankommt.
- Plane lokale Steuerzahlungen frühzeitig ein – sie kommen oft mit Verzögerung, aber plötzlich.
- Nutze das Doppelbesteuerungsabkommen aktiv, wenn du z. B. Renten oder Einnahmen aus Deutschland hast.
Fazit: Steuern in Japan – komplex, aber kalkulierbar
Das Thema Steuern in Japan ist zunächst eine Herausforderung – vor allem wegen sprachlicher Hürden und lokaler Besonderheiten. Doch wer seinen Aufenthaltsstatus kennt, sich frühzeitig informiert und die Regeln beachtet, kann gut planen und rechtlich sauber agieren.
Besonders die Einteilung in Resident- und Non-Resident-Status ermöglicht deutschen Auswanderern oft steuerliche Vorteile in den ersten Jahren. Mit der richtigen Beratung und etwas Geduld lässt sich das japanische Steuersystem gut meistern – und du kannst dich auf das konzentrieren, was wirklich zählt: Dein neues Leben in Japan.
Unsere ausführliche Beitragsserie für deine Auswanderung nach Japan:
- Informationen über eine Krankenversicherung für Japan findest du in diesem Beitrag.
- Informationen über Visa und Aufenthaltsbestimmungen für Japan findest du in diesem Beitrag.
- Informationen über das Leben und den Alltag in Japan findest du in diesem Beitrag.
- Eine Übersicht zu deiner Auswanderung nach Japan findest du in diesem Beitrag.