Bankkonto im Ausland eröffnen – so geht’s auch remote (2025)

Eine Gruppe von Menschen als Symbol für Bankkonto im Ausland eröffnen

Warum ein Bankkonto im Ausland sinnvoll ist

Ein internationales Bankkonto bietet Flexibilität, Sicherheit und Schutz vor politischen oder wirtschaftlichen Risiken im Heimatland. Ob als digitaler Nomade, Investor oder Unternehmer – ein zweites oder drittes Konto in einem stabilen Land verschafft dir Kontrolle über deine Finanzen, unabhängig von lokalen Einschränkungen.

Aber wie funktioniert das konkret? Muss man immer vor Ort erscheinen? Welche Länder sind besonders einsteigerfreundlich? Und was sagt der deutsche Staat dazu?

In diesem Beitrag erhältst du einen klaren Überblick über deine Möglichkeiten – auch wenn du remote ein Konto im Ausland eröffnen möchtest.

Was du bei der Kontoeröffnung im Ausland beachten musst

Bevor du ein Bankkonto im Ausland eröffnest, solltest du folgende Punkte klären:

  • Zweck des Kontos: Privatnutzung, Investment, Business?
  • Wohnsitz: Viele Banken nehmen nur Kunden mit lokalem Wohnsitz.
  • Dokumente: Reisepass, Adressnachweis, ggf. Steuer-ID oder Firmenunterlagen.
  • Sprache & Support: Gibt es einen englischsprachigen Kundendienst?
  • Banken-Image & Stabilität: Wie zuverlässig und reguliert ist die Bank?

Tipp: Nicht jede Bank eignet sich für jeden. Wähle dein Ziel-Land und deine Bank strategisch – nicht nur nach YouTube-Empfehlung.

Länder mit einfacher Kontoeröffnung (auch online möglich)

Land Kontoeröffnung remote möglich? Besonderheiten
Georgien ✅ Ja (teilweise via Agentur) Keine CRS-Meldung, Banken sehr expat-freundlich
Schweiz ❌ Nur mit Wohnsitz oder Vermögen Hohe Sicherheit, aber strenge Regularien
Portugal ✅ Möglich mit NIF & Wohnadresse Guter EU-Zugang, auch für Remote-Arbeiter
USA (Wise/Payoneer) ✅ Ja, via Fintechs Konto bei US-Bank durch Drittanbieter
Singapur ❌ Nur vor Ort Sehr stabil, aber hohe Anforderungen
Mauritius ✅ Ja, mit guter Vorbereitung Attraktiv für Unternehmer, gute Remote-Optionen

So funktioniert die Remote-Kontoeröffnung Schritt für Schritt

  1. Wähle dein Ziel-Land Orientiere dich an Faktoren wie Stabilität, Sprache, Meldepflicht (CRS) und Zugang zu IBAN.
  2. Entscheide dich für eine Bank oder Fintech-Lösung Klassische Banken brauchen oft mehr Unterlagen. Fintechs wie Wise, Revolut oder Payoneer ermöglichen schnellere Eröffnungen – teils sogar mit US-Konto.
  3. Stelle alle Unterlagen zusammen Meistens: Reisepass (Scan), Adressnachweis, ggf. Steueridentifikation oder Business-Nachweis.
  4. Video-Ident & Onboarding Viele Banken bieten mittlerweile ein Online-Verfahren zur Identitätsprüfung – per App oder Video-Call.
  5. Achte auf Steuermeldungen (CRS) Viele Länder melden Kontodaten automatisch ans Heimatland. Wer keine Steuerpflicht mehr in Deutschland hat, sollte das nachweisen können.

Kontoarten und Anwendungsbeispiele

Kontotyp Zielsetzung Beispiele
Multi-Währungs-Konto Absicherung gegen Währungsrisiken Wise, Revolut, LHV, N26
Investment-Konto Zugriff auf internationale Märkte Saxo Bank, Interactive Brokers
Firmenkonto Geschäftliche Einnahmen verwalten TBC Business, Payoneer, Wise Biz
Expat-Konto Lebenshaltungskosten vor Ort decken lokale Banken in Portugal, Panama

Welche Banken & Anbieter sind 2025 empfehlenswert?

  • Wise (UK/USA) – Einfacher Zugang zu mehreren IBANs (auch USD), ideal für Remote-Arbeiter
  • Payoneer (USA) – Besonders gut für Freelancer und Online-Unternehmer
  • TBC Bank / Bank of Georgia – Klassische Auslandsbank mit guter Reputation
  • Banco CTT (Portugal) – Konto mit NIF auch für Nicht-EU-Bürger machbar
  • LHV (Estland) – Tech-freundlich und remote-fähig für EU-Bürger

Vorsicht bei unseriösen Agenturen & Promises

Gerade im Bereich Offshore-Banking und Auslandsfinanzen tummeln sich viele „Berater“, die schnelle Lösungen gegen hohe Gebühren versprechen – oft ohne Rechtsgrundlage. Besonders bei YouTube, Telegram-Gruppen oder Facebook-Gruppen solltest du vorsichtig sein: Eine Kontoeröffnung per Mail „ohne Papierkram“ ist meist nicht legal – oder schlicht Betrug.

Wenn du auf professionelle Hilfe zurückgreifen willst, achte auf:

  • transparente Preisgestaltung
  • schriftliche Unterlagen & Verträge
  • klare steuerliche Einordnung (CRS, FATCA etc.)
  • Referenzen & echte Bewertungen

Ein Konto im Ausland zu eröffnen ist kein Hexenwerk – aber auch kein „Hack“. Du solltest jederzeit nachvollziehen können, wo dein Geld liegt, welche Gesetze gelten und wie du es im Notfall erreichst.

Steuerliche Einordnung: Was du wissen musst

Ein Bankkonto im Ausland ist nicht illegal – aber meldepflichtig, sofern du in Deutschland (noch) unbeschränkt steuerpflichtig bist. Das bedeutet:

  • Konten außerhalb der EU müssen bei der Steuererklärung angegeben werden.
  • Viele Länder nehmen am Common Reporting Standard (CRS) teil – deine Kontodaten werden dann automatisch an das deutsche Finanzamt übermittelt.
  • Wer nicht mehr in Deutschland gemeldet ist, fällt aus dieser Pflicht heraus – aber nur, wenn der steuerliche Wohnsitz klar dokumentiert ist.

Tipp: Dokumentiere deine Abmeldung sauber. Das Finanzamt kann auch Jahre später Nachweise anfordern, wenn es Unklarheiten gibt.

Fazit: Ein Bankkonto im Ausland ist kein Hexenwerk

Mit der richtigen Strategie und Vorbereitung kannst du auch ohne Flug und Wohnsitz ein stabiles und rechtlich sicheres Bankkonto im Ausland eröffnen. Wichtig ist nur, dass du transparent bleibst, deine steuerliche Situation sauber klärst – und seriöse Anbieter nutzt.

Wenn du verschiedene Flaggen (z. B. Wohnsitz, Firma, Konto) clever kombinierst, wird dein Finanzsystem robuster, freier und krisensicherer.

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