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Visum für Ungarn – Das müssen deutsche Auswanderer wirklich beachten

Eine Flagge als Symbol für Visum für Ungarn

Visum für Ungarn – Das müssen deutsche Auswanderer wirklich beachten

Wer als Deutscher nach Ungarn auswandern möchte, stellt sich häufig die Frage: Brauche ich ein Visum für Ungarn? Die kurze Antwort: Nein – aber das bedeutet nicht, dass man einfach unbegrenzt und ohne weitere Pflichten im Land bleiben kann.

Ungarn ist EU-Mitglied. Das erleichtert die Einreise und den Aufenthalt erheblich. Dennoch gelten klare Regeln für alle, die länger als 90 Tage im Land bleiben wollen. Wer dauerhaft in Ungarn leben möchte, muss seinen Aufenthalt offiziell registrieren lassen – und genau das ist der Punkt, den viele Auswanderer übersehen.

In diesem Beitrag erfährst du, was du als deutscher Staatsbürger beim Thema Visum für Ungarn und Aufenthalt beachten musst, welche Unterlagen notwendig sind und welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest.

Kein Visum für Ungarn – aber trotzdem meldepflichtig

Als deutscher Staatsbürger brauchst du kein klassisches Visum für Ungarn, um ins Land einzureisen oder dort zu leben. Für Aufenthalte bis zu 90 Tagen genügt ein gültiger Personalausweis oder Reisepass – du kannst dich frei bewegen, arbeiten oder eine Wohnung mieten.

🔸 Doch: Sobald du planst, länger als 90 Tage in Ungarn zu bleiben, bist du gesetzlich verpflichtet, dich bei den ungarischen Behörden anzumelden.

Viele Auswanderer machen den Fehler, sich auf die Visumsfreiheit zu verlassen – und ignorieren die gesetzlich vorgeschriebene Registrierung des Aufenthalts. Diese ist aber entscheidend, wenn du:

  • in Ungarn arbeiten oder selbstständig tätig sein willst
  • eine Wohnung dauerhaft anmietest
  • dich krankenversichern möchtest
  • später steuerlich als ansässig gelten willst

Aufenthalt registrieren statt Visum beantragen

Die Registrierung ersetzt das Visum für Ungarn. Du erhältst dabei zwei zentrale Dokumente:

  • 1. EU-Registrierungsbescheinigung – dein offizieller Aufenthaltsnachweis
  • 2. Adressekarte (Lakcímkártya) – deine ungarische Meldebescheinigung

Diese beiden Dokumente brauchst du, um z. B. ein Bankkonto zu eröffnen, einen Handyvertrag abzuschließen oder bei Behörden ernst genommen zu werden. Ohne diese Registrierung bleibst du offiziell Tourist – mit allen Nachteilen.

Welche Unterlagen brauchst du?

Die Registrierung erfolgt beim örtlichen Büro des ungarischen Einwanderungsamts (Országos Idegenrendészeti Főigazgatóság – kurz OIF). Dort reichst du folgende Unterlagen ein:

  • Gültiger deutscher Reisepass oder Personalausweis
  • Mietvertrag oder Eigentumsnachweis (z. B. Kaufurkunde)
  • Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel (z. B. Kontoauszug, Arbeitsvertrag)
  • Nachweis über Krankenversicherung (z. B. EU-KV-Karte, private Versicherung oder lokale Anmeldung)
  • Formular zur Registrierung (erhältlich auf der Website des OIF)

📌 Die Dokumente werden in der Regel auf Ungarisch verlangt. Einige Büros akzeptieren englische oder deutsche Unterlagen, aber es empfiehlt sich, einen Dolmetscher mitzunehmen oder die wichtigsten Unterlagen übersetzen zu lassen.

Wie läuft die Registrierung ab?

Nach Vorlage aller Unterlagen prüft das Amt deine Angaben. Wenn alles vollständig ist, erhältst du:

  • die Registrierungsbescheinigung noch am selben Tag oder per Post
  • die Adressekarte (Lakcímkártya) wenige Tage später per Post an deine ungarische Adresse

Damit bist du offiziell in Ungarn gemeldet – auch ohne ein klassisches Visum für Ungarn. Die Bescheinigung ist unbefristet gültig, solange sich deine Lebenssituation (z. B. Wohnsitz, Tätigkeit) nicht grundlegend ändert.

Was passiert, wenn du dich nicht registrierst?

Viele Deutsche, die “spontan” nach Ungarn ziehen, lassen die Registrierung schleifen – teilweise über Monate hinweg. Das kann zu Problemen führen:

  • ❌ Du kannst kein Bankkonto eröffnen
  • ❌ Du bist nicht offiziell krankenversichert
  • ❌ Du kannst dich nicht rechtssicher als ansässig melden (z. B. für Steuerzwecke)
  • ❌ Du riskierst Bußgelder bei Behördenkontakt

🟡 Außerdem: Wer länger als 90 Tage im Land lebt und sich nicht registriert, bewegt sich in einer rechtlichen Grauzone. Du verlierst ggf. Rechte und kannst bei Kontrollen oder Behördengängen als illegaler Daueraufenthalt gelten – obwohl du EU-Bürger bist.

Registrierung statt Visum – die Vorteile auf einen Blick

Aspekt Mit Registrierung Ohne Registrierung
Aufenthalt über 90 Tage Legal, EU-konform Rechtlich problematisch
Bankkonto, Mietvertrag, Verträge Möglich Nur eingeschränkt
Krankenversicherung Lokale Anmeldung möglich Nur mit deutscher Police
Steuerliche Ansässigkeit Eindeutig dokumentierbar Schwer nachweisbar

Fazit: Kein Visum für Ungarn – aber klare Regeln für Auswanderer

Auch wenn du als Deutscher kein Visum für Ungarn brauchst, bedeutet das nicht, dass du dich einfach ohne Pflichten dauerhaft im Land aufhalten kannst. Die Registrierung ersetzt das Visum – und ist zentral für alle, die wirklich in Ungarn leben, arbeiten oder investieren möchten.

Unser Rat: Erledige die Registrierung innerhalb der ersten 30 Tage nach Ankunft – das spart dir später viel Ärger und öffnet die Tür zu einem rechtssicheren und anerkannten Leben in Ungarn.

Unsere ausführliche Beitragsserie für deine Auswanderung nach Ungarn:

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