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Steuern auf den Philippinen – Was deutsche Auswanderer wirklich wissen müssen

Eine Skyline als Symbol für Steuern auf den Philippinen

Steuern auf den Philippinen – Was deutsche Auswanderer wirklich wissen müssen

Wer dauerhaft auf den Philippinen leben möchte, sollte sich nicht nur mit Visum und Lebenshaltungskosten beschäftigen, sondern auch mit dem Thema Steuern auf den Philippinen. Denn obwohl viele Auswanderer mit Einkommen aus dem Ausland leben, kann unter bestimmten Voraussetzungen auch in den Philippinen eine Steuerpflicht entstehen.

In diesem Beitrag erfährst du, wann du steuerpflichtig wirst, wie das philippinische Steuersystem funktioniert, was du als Rentner, Selbstständiger oder Investor beachten musst – und wie du Doppelbesteuerung vermeidest.

Wann zahlst du Steuern auf den Philippinen?

Ob und in welchem Umfang du Steuern auf den Philippinen zahlen musst, hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab:

  • 1. Dein steuerlicher Status
  • 2. Die Quelle deiner Einkünfte

Unterschieden wird zwischen:

  • Resident Citizens: dauerhaft ansässig, weltweit steuerpflichtig
  • Non-Resident Citizens: im Ausland lebend, nur auf philippinisches Einkommen steuerpflichtig
  • Resident Aliens: Ausländer mit Wohnsitz, steuerpflichtig auf inländisches Einkommen
  • Non-Resident Aliens: Ausländer ohne festen Wohnsitz, nur auf bestimmte lokale Einkünfte steuerpflichtig

👉 Als deutscher Auswanderer mit dauerhaftem Aufenthalt und Einkommen in den Philippinen giltst du in der Regel als Resident Alien – und bist damit auf alle Einkünfte innerhalb der Philippinen steuerpflichtig.

Einkommen aus dem Ausland – steuerfrei oder nicht?

Viele deutsche Auswanderer beziehen ihr Einkommen aus dem Ausland – z. B. durch Rente, selbstständige Online-Arbeit oder Unternehmensgewinne. In der Regel gilt:

Einkommen, das außerhalb der Philippinen erzielt wird, ist für Resident Aliens steuerfrei, solange es nicht direkt mit einer Tätigkeit oder Firma vor Ort zu tun hat.

Einnahmen aus philippinischen Quellen (z. B. lokale Kunden, Vermietung, Zinsen, Dividenden) sind hingegen steuerpflichtig.

Das bedeutet konkret:

  • Du kannst remote für deutsche oder europäische Kunden arbeiten, ohne philippinische Steuern zu zahlen
  • Wenn du ein lokales Business gründest oder Immobilien vermietest, greift das philippinische Steuerrecht

Einkommenssteuer – progressive Sätze mit Freibetrag

Die Steuern auf den Philippinen folgen einem progressiven Einkommenssteuersystem. Die Sätze gelten für Einkommen in philippinischen Pesos (PHP):

Jahreseinkommen (PHP) Steuersatz
Bis 250.000 PHP (~4.000 €) 0 %
250.001–400.000 PHP 20 % (über dem Freibetrag)
400.001–800.000 PHP 25 %
800.001–2.000.000 PHP 30 %
2.000.001–8.000.000 PHP 32 %
Über 8.000.000 PHP 35 %

Die Einkommensteuer wird auf das steuerpflichtige philippinische Einkommen angewendet – ausländische Einkünfte bleiben wie gesagt außen vor, sofern du sie nicht im Land generierst.

Unternehmen und Selbstständigkeit – lokal anmelden?

Wer ein Unternehmen in den Philippinen gründen oder offiziell als Freelancer tätig werden will, braucht:

  • eine entsprechende Unternehmensform (z. B. Sole Proprietorship, Corporation)
  • eine Steuer-Identifikationsnummer (TIN)
  • Anmeldung beim Bureau of Internal Revenue (BIR)
  • laufende Buchführung, Quittungen, Steuererklärungen

Lokale Einnahmen unterliegen Umsatzsteuerpflicht ab ca. 3 Mio PHP Jahresumsatz (~50.000 €). Darunter gelten vereinfachte Regelungen wie die Percentage Tax (3 % auf Brutto-Umsatz).

Doppelbesteuerung vermeiden – ja, aber mit Pflichten

Zwischen Deutschland und den Philippinen gibt es kein offizielles Doppelbesteuerungsabkommen. Das bedeutet:

  • Du kannst zwar ausländische Steuern in Deutschland anrechnen lassen (unter bestimmten Voraussetzungen)
  • Aber du musst deine Steuerpflicht in beiden Ländern selbstständig klären und dokumentieren
  • Die Gefahr einer echten Doppelbesteuerung besteht bei bestimmten Einkommensarten (z. B. Zinsen, Dividenden, lokale Gewinne)

Tipp: Wenn du dauerhaft auf den Philippinen lebst, lohnt sich in vielen Fällen eine Abmeldung aus Deutschland und eine saubere steuerliche Struktur – oft mit Unterstützung eines spezialisierten Steuerberaters.

Steuererklärung – Pflicht für Resident Aliens

Wenn du als Resident Alien in den Philippinen lebst und steuerpflichtiges Einkommen im Land erzielst, bist du verpflichtet, eine jährliche Steuererklärung beim Bureau of Internal Revenue (BIR) einzureichen. Die Fristen sind strikt – Versäumnisse können zu hohen Strafen führen.

  • ✅ Antrag auf TIN (Tax Identification Number) ist Pflicht
  • ✅ Einkommen und Ausgaben müssen detailliert erfasst werden
  • ✅ Ein lokaler Steuerberater ist absolut empfehlenswert

Fazit: Steuern auf den Philippinen – oft kein Problem, aber nicht ignorieren

Viele Auswanderer zahlen keine Steuern auf den Philippinen, weil sie kein lokal generiertes Einkommen haben – und das ist legal. Aber: Wer geschäftlich tätig wird, ein Haus vermietet oder einen lokalen Job annimmt, ist schnell steuerpflichtig.

Das philippinische Steuersystem ist vergleichsweise fair, aber bürokratisch. Wer sich korrekt anmeldet, sauber dokumentiert und auf lokale Hilfe setzt, wird damit gut klarkommen.

Unsere ausführliche Beitragsserie für deine Auswanderung auf die Philippinen:

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