Visum für Indonesien – Alles, was deutsche Auswanderer wissen müssen
Das Visum für Indonesien ist für viele deutsche Auswanderer der erste große Stolperstein. Denn im Gegensatz zu Ländern mit unkomplizierter Aufenthaltsregelung, wie Portugal oder Ungarn, ist das indonesische System komplex, bürokratisch – und in stetem Wandel. Wer länger als ein paar Wochen auf Bali oder in anderen Teilen Indonesiens leben möchte, muss sich intensiv mit dem Thema Visum auseinandersetzen.
In diesem Beitrag erfährst du, welche Visaarten für deutsche Staatsbürger überhaupt infrage kommen, wie lange sie gültig sind, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen – und welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest.
Visum für Indonesien – warum überhaupt?
Auch wenn Indonesien (und damit Bali) zu den beliebtesten Auswanderungszielen weltweit gehört, macht es das Land Nicht-Indonesiern nicht leicht, sich langfristig niederzulassen. Es gibt kein automatisches Aufenthaltsrecht für EU-Bürger – jeder Aufenthalt über 30 Tage muss beantragt oder verlängert werden.
Das passende Visum für Indonesien hängt dabei stark von deinem Reisezweck, deiner Aufenthaltsdauer und deiner finanziellen Situation ab.
Die wichtigsten Visaarten im Überblick
Visumstyp | Gültigkeit | Verlängerbar? |
---|---|---|
Visa on Arrival (VoA) | 30 Tage | Ja, einmalig um 30 Tage |
Touristenvisum B211A | 60 Tage | Ja, bis zu 180 Tage |
Social-Cultural Visa | 60 Tage | Ja, mit Sponsor |
KITAS (Aufenthaltstitel) | 6–12 Monate | Ja |
1. Visa on Arrival – für kurze Aufenthalte
Das Visum für Indonesien als „Visa on Arrival“ (VoA) ist die unkomplizierteste Option:
- bei Ankunft am Flughafen erhältlich
- gültig für 30 Tage, verlängerbar um weitere 30 Tage
- Kosten: rund 35 US-Dollar pro Verlängerung
Diese Variante eignet sich, wenn du Bali nur testweise erkunden willst oder auf der Durchreise bist. Für ernsthafte Auswanderungspläne ist sie jedoch zu kurz.
2. B211A – das “digitale Nomaden-Visum”
Das B211A-Visum für Indonesien ist die beliebteste Variante unter digitalen Nomaden und Langzeitreisenden. Es kann bis zu 180 Tage Aufenthalt ermöglichen und wird vorab über eine Agentur oder einen Sponsor beantragt.
Voraussetzungen:
- Gültiger Reisepass
- Finanzierungsnachweis (meist ca. 2.000–3.000€)
- Sponsor (z. B. Visum-Agentur)
- Kein Arbeitsverhältnis mit indonesischen Unternehmen
Dieses Visum für Indonesien eignet sich ideal für alle, die ortsunabhängig arbeiten und ihren Lebensunterhalt außerhalb Indonesiens verdienen.
3. KITAS – das offizielle Langzeitvisum
Wer wirklich auswandern möchte, kommt um ein KITAS (Kartu Izin Tinggal Terbatas) nicht herum. Dabei handelt es sich um eine offizielle Aufenthaltserlaubnis, die 6–12 Monate gültig ist und verschiedene Formen hat:
- Arbeits-KITAS: mit lokalem Arbeitsvertrag (komplex, selten genutzt)
- Renten-KITAS: ab 55 Jahren mit Mindestnachweis von ca. 1.500 US$ Einkommen/Monat
- Investor-KITAS: mit Unternehmensgründung in Indonesien (ab 10.000 US$ Kapital)
- Ehegatten-KITAS: bei Heirat mit indonesischem Staatsbürger
Ein KITAS ist nicht einfach zu bekommen, eröffnet dir aber echte langfristige Perspektiven.
Was ist mit dem „Second Home Visa“?
Seit Ende 2022 bietet Indonesien ein „Second Home Visa“ an – ideal für wohlhabendere Auswanderer. Es erfordert:
- Nachweis über ein Bankguthaben von mindestens 130.000 US$
- Mietvertrag oder Eigentum in Indonesien
- Keine Arbeitserlaubnis inkludiert
Für die meisten deutschen Auswanderer ist dieses Visum für Indonesien weniger relevant – es zielt klar auf Investoren und Ruheständler mit großem Vermögen.
Häufige Fehler beim Visum für Indonesien
Viele Deutsche verlieren beim Thema Visum schnell den Überblick – hier die häufigsten Stolperfallen:
- ❌ Zu spät verlängert – hohe Strafgebühren oder Ausweisung
- ❌ Falscher Visa-Typ – z. B. Business-Visum für Remote-Arbeit
- ❌ Arbeit ohne Erlaubnis – kann zur sofortigen Abschiebung führen
- ❌ Kein Sponsor – bei Langzeitvisa zwingend erforderlich
- ❌ Annahme, dass „jeder das so macht“ – Indonesien wird strenger
Fazit: Visum für Indonesien – planbar, aber ohne Spielraum für Leichtsinn
Das Visum für Indonesien ist kein Selbstläufer. Wer ernsthaft auswandern möchte, sollte sich frühzeitig informieren, den richtigen Visatyp wählen und mit professionellen Visa-Agenturen zusammenarbeiten.
Besonders auf Bali gibt es viele erfahrene Anbieter, die dir die Antragstellung abnehmen und dich durch das System begleiten – meist für 50–150€. Wer sich darauf verlässt, „schon irgendwie reinzurutschen“, riskiert Bußgelder oder Probleme bei der nächsten Einreise.
Mit der richtigen Vorbereitung steht einem langfristigen Aufenthalt in Indonesien jedoch nichts im Weg.
Unsere ausführliche Beitragsserie für deine Auswanderung nach Indonesien:
- Informationen über eine Krankenversicherung für Indonesien findest du in diesem Beitrag.
- Informationen über das Leben und den Alltag in Indonesien findest du in diesem Beitrag.
- Informationen über Steuern und Abgaben in Indonesien findest du in diesem Beitrag.
- Eine Übersicht zu deiner Auswanderung nach Indonesien findest du in diesem Beitrag.