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Immobilien in der Schweiz: Kaufen, Mieten und Besonderheiten für Auswanderer

Blick auf eine Stadt als Symbol für Immobilien in der Schweiz

Immobilien in der Schweiz – mehr als nur Alpenblick

Die Nachfrage nach Immobilien in der Schweiz ist seit Jahren hoch – sowohl bei Einheimischen als auch bei Auswanderern. Die stabile Wirtschaft, politische Sicherheit und hohe Lebensqualität machen die Schweiz zu einem attraktiven Wohnort. Wer hier leben möchte, steht jedoch vor besonderen Herausforderungen: strengen Vorschriften, hohen Preisen und einem engen Markt.

In diesem Beitrag erfährst du, wie du als Auswanderer erfolgreich Immobilien in der Schweiz mieten oder kaufen kannst, was du beachten musst – und warum dein Wohnort einen großen Unterschied machen kann.

Mieten in der Schweiz: Realistisch, aber anspruchsvoll

Für die meisten Auswanderer ist das Mieten von Immobilien in der Schweiz der erste Schritt. Der Mietmarkt ist zwar grundsätzlich offen, aber stark umkämpft – vor allem in Städten wie Zürich, Basel, Genf oder Luzern.

Typische Merkmale:

  • Mietpreise sind im Vergleich zu Deutschland deutlich höher.
  • Es gibt keine „Warmmiete“ – Nebenkosten (Heizung, Wasser etc.) werden separat berechnet.
  • In der Regel wird eine Kaution von 1–3 Monatsmieten verlangt.
  • Mietwohnungen werden oft unmöbliert übergeben – auch ohne Küche oder Lampen.

Durchschnittliche Mieten (2024):

Stadt 2-Zimmer-Wohnung 3-Zimmer-Wohnung
Zürich ab 1.900 CHF ab 2.600 CHF
Genf ab 2.100 CHF ab 2.800 CHF
Bern ab 1.600 CHF ab 2.200 CHF
St. Gallen ab 1.400 CHF ab 1.900 CHF

💡 Tipp: Gute Portale für Mietwohnungen sind homegate.ch, immoscout24.ch und comparis.ch.

Mietbewerbung: Diese Unterlagen brauchst du

Wer sich um Mietobjekte bewirbt, sollte auf eine vollständige und seriöse Bewerbung achten – denn der Wettbewerb ist hoch.

Übliche Anforderungen:

  • Pass oder Ausweis
  • Arbeitsvertrag oder Einkommensnachweis
  • Aktueller Betreibungsregisterauszug (vergleichbar mit der Schufa)
  • Persönliches Bewerbungsschreiben („Wohnungsgesuch“)
  • Optional: Referenzen früherer Vermieter

🏡 Wichtig: In Städten ist es keine Seltenheit, dass 30 oder mehr Personen eine Wohnung besichtigen. Schnelligkeit, Freundlichkeit und eine lückenlose Bewerbung sind essenziell.

Immobilien in der Schweiz kaufen: Möglich, aber nicht für jeden

Der Kauf von Immobilien in der Schweiz ist möglich – allerdings unterliegt er bei Ausländern klaren Einschränkungen. Die Regeln unterscheiden sich je nach Aufenthaltsstatus und Kantonsgesetz.

Wer darf kaufen?

  • Staatsangehörige der EU/EFTA mit B- oder C-Bewilligung dürfen Hauptwohnsitze in der Schweiz frei erwerben.
  • C-Bewilligung (Niederlassung): uneingeschränkt möglich.
  • B-Bewilligung (Aufenthalt): nur Kauf des Hauptwohnsitzes erlaubt.
  • Personen mit L-Bewilligung (Kurzaufenthalt) dürfen keine Immobilien kaufen.
  • Für Nicht-EU-Bürger gelten striktere Regeln (Lex Koller).

Lex Koller – was ist das?

Das Bundesgesetz über den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland (Lex Koller) regelt, dass ausländische Personen ohne Niederlassungsbewilligung nur mit Sonderbewilligung Immobilien erwerben dürfen – und meist nur Ferienwohnungen in ausgewiesenen Regionen.

Preise für Immobilien in der Schweiz: Hoch, aber wertstabil

Die Preise für Immobilien in der Schweiz gehören zu den höchsten in Europa – insbesondere in Ballungsräumen und Seeregionen. Dafür ist der Immobilienmarkt außerordentlich stabil, mit moderaten Schwankungen und langfristigem Wertzuwachs.

Durchschnittspreise pro Quadratmeter (2024):

Region Eigentumswohnung (CHF/m²) Einfamilienhaus (CHF/m²)
Zürich 12.000 – 14.000 10.000 – 13.000
Genfersee 10.000 – 13.000 9.000 – 12.000
Bern 7.000 – 9.000 6.000 – 8.500
Ländliche Regionen 4.000 – 6.000 3.500 – 6.000

💡 Tipp: Die Hypothekenzinsen sind in der Schweiz traditionell niedrig, haben sich jedoch seit 2022 etwas erhöht. Eine Finanzierung über eine Schweizer Bank erfordert in der Regel mindestens 20 % Eigenkapital.

Unterschiede beim Immobilienkauf: Notar, Steuern & Gebühren

Wer Immobilien in der Schweiz kauft, muss nicht nur den Kaufpreis, sondern auch verschiedene Nebenkosten einplanen:

  • Notariatsgebühren (je nach Kanton): 0,1 % – 2 %
  • Grundbuchgebühren
  • Handänderungssteuer (ähnlich Grunderwerbsteuer): je nach Kanton 1 % – 3 %
  • Finanzierungsnebenkosten (z. B. für Hypothekenberatung)

Besonders: In der Schweiz ist der Verkäufer verpflichtet, sämtliche Mängel offenzulegen – ansonsten drohen Rückabwicklungen. Der Notar spielt eine zentrale Rolle im Kaufprozess und sorgt für Rechtssicherheit.

Immobilien als Kapitalanlage: Chancen & Einschränkungen

Die Schweiz ist zwar wirtschaftlich attraktiv, jedoch nicht ideal für kurzfristige Rendite-Investoren. Die hohen Kaufpreise, strengen Mieterschutzregelungen und restriktiven Kaufvorschriften für Ausländer machen es schwer, als Auswanderer gezielt zu investieren.

Allerdings: Wer selbst in der Schweiz lebt, kann mit dem Kauf einer Immobilie langfristig Vermögen aufbauen – vorausgesetzt, die Finanzierung ist solide und die Region zukunftssicher.

Fazit: Immobilien in der Schweiz erfordern Geduld und Vorbereitung

Der Schweizer Immobilienmarkt bietet hohe Lebensqualität und Werthaltigkeit – aber auch hohe Einstiegshürden. Ob Miete oder Kauf: Wer als Auswanderer erfolgreich Immobilien in der Schweiz sucht, sollte frühzeitig planen, über ausreichendes Budget verfügen und sich mit den kantonalen Besonderheiten vertraut machen. Gute Vorbereitung ist hier entscheidend – der Markt belohnt langfristige Denker.

Unsere ausführliche Beitragsserie für deine Auswanderung in die Schweiz:

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