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Bankkonto in Österreich eröffnen – So geht’s für Auswanderer

Eine Kreditkarte als Symbol für ein Bankkonto in Österreich

Wer dauerhaft oder vorübergehend nach Österreich zieht, muss sich nicht nur mit Themen wie Wohnsitz, Arbeit und Steuern beschäftigen – auch die Finanzen sollten von Anfang an gut organisiert sein. Ein Bankkonto in Österreich ist für viele Prozesse unerlässlich: vom Mietvertrag bis zum Gehaltseingang, vom Handyvertrag bis zum Einkauf im Supermarkt. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige zur Kontoeröffnung in Österreich – ganz besonders, wenn du aus Deutschland auswanderst.

Warum ein Bankkonto in Österreich wichtig ist

Ein österreichisches Konto macht deinen Alltag einfacher – egal ob du dich dauerhaft niederlassen, grenznah arbeiten oder dein Unternehmen ins Nachbarland verlegen willst. Viele Dienstleister und Vermieter akzeptieren nur eine österreichische IBAN, und bei Gehaltszahlungen verlangen Arbeitgeber oft ein lokales Konto. Auch für Behördenangelegenheiten kann es notwendig sein, ein Bankkonto in Österreich nachzuweisen – etwa bei der Anmeldung eines Wohnsitzes oder beim Abschluss von Versicherungen.

Voraussetzungen zur Kontoeröffnung

Grundsätzlich ist es nicht schwer, ein Bankkonto in Österreich zu eröffnen. Wenn du bereits einen Wohnsitz im Land hast, benötigst du meist nur folgende Unterlagen:

  • Gültiger Reisepass oder Personalausweis
  • Meldezettel (Nachweis über deinen Wohnsitz in Österreich)
  • Gegebenenfalls Nachweis über Beschäftigung oder Einkommen

Einige Banken verlangen zusätzliche Dokumente, z. B. eine Sozialversicherungsnummer oder eine Aufenthaltsbescheinigung. Wichtig: Der Meldezettel ist in der Regel Pflicht – ohne Wohnsitznachweis wird die Kontoeröffnung schwieriger, aber nicht unmöglich.

Kontoeröffnung ohne Wohnsitz in Österreich

Auch ohne festen Wohnsitz kannst du unter bestimmten Voraussetzungen ein Bankkonto in Österreich eröffnen. Das ist z. B. für Grenzgänger, digitale Nomaden oder Unternehmer mit österreichischem Geschäftssitz interessant. Viele Banken zeigen sich allerdings zurückhaltend – deshalb ist es sinnvoll, sich vorab telefonisch oder per E-Mail nach den konkreten Anforderungen zu erkundigen.

Eine gute Alternative sind sogenannte Direktbanken oder Fintech-Anbieter, die eine Kontoeröffnung per VideoIdent-Verfahren ermöglichen. Hier ist der Wohnsitz oft zweitrangig – solange du deine Identität nachweisen kannst.

Digitale Banken vs. klassische Filialbanken

Der österreichische Bankenmarkt ist vielfältig. Große Anbieter wie Erste Bank, Bank Austria oder Raiffeisenbank betreiben ein dichtes Filialnetz und bieten solide Leistungen – allerdings oft mit höheren Gebühren und etwas trägerem Service.

Wer es digitaler mag, kann auf Anbieter wie N26, Revolut oder Wise zurückgreifen. Diese ermöglichen eine schnelle Kontoeröffnung online, auch ohne Wohnsitz in Österreich – allerdings fehlt hier der persönliche Ansprechpartner. Wichtig: Nicht alle digitalen Anbieter stellen dir eine echte österreichische IBAN zur Verfügung, was für manche Zwecke (z. B. Mietzahlungen oder Lohn) problematisch sein kann.

Unternehmenskonten für Selbstständige

Falls du ein Gewerbe in Österreich anmeldest oder deine Firma hier ansiedeln willst, brauchst du ein separates Geschäftskonto. Ein einfaches Bankkonto in Österreich reicht dafür meist nicht aus. Banken verlangen dann erweiterte Nachweise – z. B. Firmenbuchauszug, Gesellschaftsvertrag oder Umsatzprognosen.

Gute Erfahrungen machen Unternehmer in Österreich u. a. mit der BKS Bank, Volksbank oder spezialisierten Anbietern wie Kontist für digitale Selbstständige.

Steuerliche und rechtliche Aspekte

Österreich gehört zur SEPA-Zone, daher gelten für Überweisungen und Zahlungen ähnliche Standards wie in Deutschland. Trotzdem gibt es Unterschiede im Steuersystem und bei der Kontenführung. Es ist wichtig, die Meldepflicht bei Auslandsvermögen oder etwaige Doppelbesteuerungsabkommen im Blick zu behalten – besonders, wenn du weiterhin Einkünfte in Deutschland hast.

Bei bestimmten Guthaben (z. B. Sparbüchern oder Depots) können Quellensteuern anfallen. Wer in Österreich steuerlich ansässig wird, unterliegt zudem der lokalen Besteuerung seiner Kapitaleinkünfte. Lass dich hier im Zweifel von einem Steuerberater mit Erfahrung in grenzüberschreitenden Fällen beraten.

Tipps für die Kontoeröffnung

  • Vereinbare einen Termin in der Filiale, um Wartezeiten zu vermeiden
  • Kläre vorab telefonisch, welche Unterlagen nötig sind
  • Nutze Direktbanken für schnelles Onboarding, aber achte auf die IBAN
  • Prüfe die Gebührenstruktur genau – vor allem bei Fremdwährungen oder Bargeldabhebungen
  • Wenn du Unternehmer bist, kläre vorab, ob ein Firmenkonto möglich ist

Das offizielle Serviceportal der österreichischen Regierung bietet weitere verlässliche Informationen rund um Finanzen, Kontoeröffnung, Aufenthalt und mehr.

Alternative Finanzlösungen für digitale Nomaden und Vielreisende

Nicht jeder Auswanderer möchte oder kann dauerhaft ein klassisches Bankkonto in Österreich führen – vor allem, wenn der Aufenthalt zeitlich begrenzt oder stark ortsunabhängig ist. In solchen Fällen können auch internationale Online-Banken oder FinTechs eine praktische Alternative sein. Anbieter wie Wise oder Revolut bieten Konten in Euro mit österreichischer IBAN, einfache Geldtransfers sowie gute Wechselkurse – und das meist ohne Wohnsitznachweis. Solche Lösungen sind besonders beliebt bei digitalen Nomaden, Remote-Arbeitern und Expats, die flexibel bleiben wollen.

Unsere ausführliche Beitragsserie für deine Auswanderung nach Österreich:

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