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Krankenversicherung in Japan – Was Auswanderer wissen müssen

Säulen als Symbol für Krankenversicherung in Japan

Krankenversicherung in Japan – Was Auswanderer wissen müssen

Wer dauerhaft in Japan lebt oder plant, länger im Land zu bleiben, sollte sich frühzeitig mit dem Thema Krankenversicherung in Japan befassen. Denn anders als in vielen asiatischen Ländern herrscht in Japan eine Versicherungspflicht – und zwar für alle, die einen mittelfristigen oder langfristigen Aufenthalt anstreben.

Das japanische Gesundheitssystem gilt als eines der besten in Asien. Es ist effizient, technisch hervorragend ausgestattet und vergleichsweise günstig – vorausgesetzt, du bist richtig abgesichert. In diesem Beitrag erfährst du, wie die Krankenversicherung in Japan funktioniert, welche Systeme es gibt und was du als Auswanderer unbedingt beachten solltest.

Ist die Krankenversicherung in Japan verpflichtend?

Ja – sobald du ein Visum mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten besitzt, bist du verpflichtet, dich im japanischen Gesundheitssystem zu versichern. Das gilt unabhängig davon, ob du angestellt, selbstständig oder Student bist.

Je nach Situation wirst du automatisch einer der beiden Hauptsysteme zugeordnet:

  • National Health Insurance (NHI) – für Selbstständige, Studenten und Ausländer ohne festen Arbeitgeber
  • Employees’ Health Insurance (SHI) – für Angestellte bei japanischen Unternehmen

Die zwei Hauptsysteme im Überblick

System Zielgruppe Beitragshöhe Leistungsumfang
National Health Insurance (NHI) Selbstständige, Studenten, Ausländer ohne Job 10–15 % des Jahreseinkommens 70 % Erstattung für Arztbesuche, Klinik, Medikamente
Employees‘ Health Insurance (SHI) Angestellte, Arbeitnehmer 50/50 geteilt mit Arbeitgeber Zusätzliche Leistungen wie Mutterschutz, Krankengeld

Die Krankenversicherung in Japan übernimmt grundsätzlich 70% der medizinischen Kosten. Die restlichen 30% zahlst du selbst – entweder direkt oder über eine Zusatzversicherung.

Wer sich nicht versichert, riskiert hohe Nachzahlungen

Ein häufiger Fehler unter Neuankömmlingen: Sie ignorieren die Krankenversicherungspflicht. Doch das kann teuer werden. Spätestens bei einer Anmeldung bei der Stadtverwaltung wirst du rückwirkend ins System aufgenommen – und musst für alle vergangenen Monate Beiträge nachzahlen, selbst wenn du keine Leistungen in Anspruch genommen hast.

Besonders bei der Krankenversicherung in Japan gilt: Frühzeitig anmelden lohnt sich – nicht nur finanziell, sondern auch rechtlich.

Private Krankenversicherung in Japan – ist das erlaubt?

Ja, es gibt auch private Anbieter – vor allem internationale Versicherungen. Diese können für bestimmte Gruppen sinnvoll sein, etwa:

  • Digitale Nomaden mit Wohnsitz außerhalb Japans
  • Expats in der Übergangsphase
  • Hochverdiener, die besseren Schutz wollen

Allerdings ersetzt eine internationale Police nicht automatisch die Pflicht zur Teilnahme an NHI oder SHI. Wer offiziell in Japan lebt, muss meist zusätzlich in die staatliche Krankenversicherung in Japan einzahlen – es sei denn, man befindet sich nachweislich nur vorübergehend im Land oder hat einen speziellen Status (z. B. Diplomat).

Zusatzversicherungen für Expats

Die meisten Japaner schließen zusätzlich private Zusatzversicherungen ab, um z. B. Einzelzimmer im Krankenhaus, zahnärztliche Behandlungen oder Chefarztbehandlung abzudecken. Auch viele Expats entscheiden sich dafür.

Typische Anbieter:

Diese Zusatzangebote sind oft günstig (20–40 € monatlich) und können das Basissystem der Krankenversicherung in Japan gut ergänzen.

Krankenversicherung für Studierende und Familien

Studierende sind in der Regel über das National Health Insurance-System versichert – auch internationale Studenten. Die Beiträge liegen hier häufig im unteren Bereich (rund 1.500–3.000 Yen/Monat = 10–20 €).

Für Familien gibt es im Rahmen der Krankenversicherung in Japan auch Familienversicherungen – allerdings nur bei festen Anstellungen. Wer selbstständig ist, muss jedes Familienmitglied einzeln versichern.

So meldest du dich richtig an

Wenn du in Japan lebst, erfolgt die Anmeldung zur Krankenversicherung in Japan bei deiner zuständigen Stadtverwaltung (Kuyakusho oder Shiyakusho). Dafür benötigst du:

  • Zairyu Card (Aufenthaltskarte)
  • Wohnsitznachweis
  • ggf. Einkommensnachweis oder Arbeitsvertrag

Die erste Zahlung erfolgt meist per Überweisung oder Barzahlung. Danach bekommst du monatlich eine Rechnung per Post – oder kannst einen Bankeinzug einrichten.

Fazit: Krankenversicherung in Japan – Pflicht mit System

Die Krankenversicherung in Japan ist gut organisiert, effizient und relativ kostengünstig – wenn man das System versteht und richtig nutzt. Besonders für Neuankömmlinge kann die Sprachbarriere herausfordernd sein, aber viele Stadtverwaltungen bieten englischsprachige Hilfe oder Broschüren an.

Mit frühzeitiger Anmeldung, ggf. einer Zusatzversicherung und ein wenig Bürokratieverständnis bist du in Japan hervorragend abgesichert – und kannst das Leben dort sorgenfreier genießen.

Unsere ausführliche Beitragsserie für deine Auswanderung nach Japan:

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