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Steuern in Costa Rica: Was Auswanderer wissen müssen

Eine Flagge als Symbol für Steuern in Costa Rica

Steuern in Costa Rica: Was Auswanderer wissen müssen

Wer seinen Wohnsitz verlagert, kommt an einem Thema nicht vorbei: Steuern in Costa Rica. Das Land bietet ein vergleichsweise einfaches und unternehmerfreundliches Steuersystem. Besonders attraktiv ist das sogenannte Territorialprinzip – doch nicht alles ist automatisch steuerfrei. Hier erfährst du, worauf deutsche Auswanderer achten müssen.

💰 Das Territorialprinzip: Nur lokale Einkünfte werden besteuert

Das costa-ricanische Steuersystem basiert auf dem Territorialprinzip. Das bedeutet: Nur Einkünfte, die in Costa Rica erwirtschaftet werden, sind steuerpflichtig. Ausländische Einnahmen (z. B. aus deutschen Firmen, Dividenden oder Online-Geschäften ohne Bezug zu Costa Rica) bleiben in der Regel steuerfrei. Das macht das Land besonders attraktiv für digitale Nomaden und Investoren.

Achtung: Wer in Costa Rica tätig wird, also z. B. vor Ort Dienstleistungen anbietet oder ein lokales Business führt, muss die entsprechenden Einnahmen versteuern. Gleiches gilt für Mieteinnahmen aus Immobilien im Land.

📊 Einkommensteuer in Costa Rica

Die Einkommensteuer (Impuesto sobre la Renta) wird auf Grundlage eines progressiven Steuersatzes erhoben. Die Sätze unterscheiden sich je nach Art der Einnahmen:

Einkommen (Monat) Steuersatz
0 – 862.000 CRC 0 %
862.001 – 1.267.000 CRC 10 %
1.267.001 – 2.103.000 CRC 15 %
2.103.001 – 4.205.000 CRC 20 %
> 4.205.000 CRC 25 %

🏢 Unternehmenssteuern & Umsatzsteuer (IVA)

Wer in Costa Rica ein Unternehmen gründet, zahlt Unternehmenssteuer. Diese liegt bei 30 % auf den Nettogewinn. Kleinunternehmen mit einem Jahresumsatz unter ca. 106 Mio. CRC profitieren von reduzierten Steuersätzen (15 % oder weniger, je nach Staffelung).

Zusätzlich gibt es die Umsatzsteuer (IVA) von 13 %, die auf fast alle Produkte und Dienstleistungen erhoben wird. Einige Basisprodukte (z. B. Reis, Bohnen, Medikamente) sind davon ausgenommen oder nur mit 1–2 % besteuert. Selbstständige Unternehmer müssen sich registrieren, Rechnungen über das elektronische Steuersystem (ATV) ausstellen und monatliche Steuererklärungen abgeben.

📂 Steuern in Costa Rica bei Immobilien und Vermietung

Viele Auswanderer investieren in Immobilien, sei es zur Eigennutzung oder zur Vermietung. Doch wie funktioniert das mit den Steuern in Costa Rica, wenn man Eigentum besitzt? Grundsätzlich gilt: Wer Immobilien in Costa Rica vermietet, erzielt lokales Einkommen – und dieses ist steuerpflichtig. Die Einnahmen müssen korrekt deklariert und versteuert werden. Der Steuersatz hängt dabei von der Höhe des Gewinns ab, wobei Werbungskosten (z. B. Reparaturen oder Maklerkosten) abgezogen werden können.

Auch beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie fallen Steuern in Costa Rica an. Dazu zählen die Grunderwerbsteuer (1,5 %) sowie Notar- und Registerkosten. Wer regelmäßig Immobilien handelt, kann zudem als gewerblicher Händler eingestuft werden – mit entsprechenden steuerlichen Pflichten. Wer also plant, über Immobilien Einnahmen zu erzielen, sollte sich frühzeitig steuerlich beraten lassen.

🛠 Selbstständigkeit und Freiberufler: Was gilt für digitale Nomaden?

Immer mehr Menschen verlagern ihren Wohnsitz nach Zentralamerika, um dort ortsunabhängig zu arbeiten. Gerade für Freelancer, Coaches oder E-Commerce-Unternehmer bietet das Territorialprinzip enorme Vorteile. Doch Achtung: Wer in Costa Rica lebt und dort tätig wird, erzielt lokales Einkommen – und muss dieses versteuern. Für Selbstständige gelten klare Regeln, was die Steuern in Costa Rica betrifft. Eine ordnungsgemäße Anmeldung beim Finanzamt und das Ausstellen elektronischer Rechnungen (Facturación Electrónica) sind Pflicht.

Die Steuern in Costa Rica können in diesem Fall moderat ausfallen – besonders im Vergleich zu Deutschland. Dennoch sollte man nicht den Fehler machen, sich einfach „unsichtbar“ zu machen. Wer sauber arbeitet, profitiert langfristig – auch beim Thema Aufenthaltsstatus oder Bankgeschäfte. Eine korrekte steuerliche Anmeldung schafft Vertrauen und Rechtssicherheit.

🧾 Doppelbesteuerung & Meldung in Deutschland

Costa Rica hat kein Doppelbesteuerungsabkommen mit Deutschland. Wer also in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig bleibt (z. B. wegen Wohnsitz oder enger familiärer Bindung), kann in beiden Ländern steuerpflichtig sein.

Wichtig: Nur wer sich offiziell in Deutschland abmeldet und seine wirtschaftlichen Interessen ins Ausland verlagert, gilt steuerlich als ausgewandert. Bei Unsicherheiten kann das deutsche Finanzamt Nachweise verlangen – etwa über den neuen Wohnsitz, Einkünfte oder Aufenthaltsdauer. Außerdem gilt: Auslandskonten müssen ggf. über das Auslandskontenabrufverfahren deklariert werden.

🧠 Steuerberatung & Praxistipp für Auswanderer

Wer langfristig in Costa Rica leben möchte, sollte sich steuerlich gut vorbereiten. Zwar ist das System einfacher als in Deutschland, doch es gibt Fallstricke – vor allem bei gemischten Einkommensarten oder Immobilienbesitz. Empfehlenswert ist ein zweisprachiger Steuerberater, der sich sowohl mit dem deutschen als auch dem costa-ricanischen Recht auskennt.

Auch wenn das Steuersystem in Costa Rica vergleichsweise attraktiv ist: Ohne korrekte Anmeldung, Einordnung der Einkünfte und Einhaltung lokaler Regeln kann es schnell zu Problemen kommen. Daher gilt: Lieber einmal zu viel fragen – und langfristig sorgenfrei leben.

Unsere ausführliche Beitragsserie für deine Auswanderung nach Costa Rica:

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