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Steuern in Südafrika: Das müssen Auswanderer und Unternehmer wissen

Eine Faust als Symbol für Steuern in Südafrika

Steuern in Südafrika: Das müssen Auswanderer und Unternehmer wissen

Wer nach Südafrika auswandert oder dort als Unternehmer tätig wird, sollte sich frühzeitig mit dem Thema Steuern auseinandersetzen. Denn das südafrikanische Steuersystem unterscheidet sich deutlich vom deutschen – sowohl in der Struktur als auch bei der Steuerpflicht.

In diesem Beitrag erfährst du, wie die Steuern in Südafrika aufgebaut sind, wann du steuerpflichtig wirst, welche Steuern auf Einkommen, Kapital und Unternehmen anfallen – und wie du steuerlich optimal aufgestellt bist.

Wann zahlst du Steuern in Südafrika?

In Südafrika gilt das Prinzip der unbeschränkten Steuerpflicht, sobald du dort deinen steuerlichen Wohnsitz hast. Das bedeutet: Du wirst mit deinem weltweiten Einkommen steuerpflichtig – unabhängig davon, woher das Geld stammt.

Steuerlich ansässig bist du, wenn:

  • du mindestens 183 Tage im Jahr im Land verbringst
  • oder ein klarer Wohnsitz (z. B. Mietvertrag, Immobilie) besteht
  • oder dein wirtschaftlicher Lebensmittelpunkt in Südafrika liegt

Was wird besteuert?

Südafrika erhebt verschiedene Steuerarten, die für Auswanderer relevant sein können:

Steuerart Beschreibung
Einkommensteuer Auf alle weltweiten Einkünfte
Kapitalertragssteuer Auf Gewinne aus Verkäufen von Vermögenswerten
Umsatzsteuer (VAT) 15 % auf Waren und Dienstleistungen
Körperschaftsteuer Für juristische Personen (Unternehmen)
Dividendensteuer 20 % auf Ausschüttungen an Anteilseigner
Quellensteuer Auf bestimmte ausländische Einkünfte

Einkommensteuer: So funktioniert die Besteuerung

Die Einkommensteuer in Südafrika ist progressiv gestaffelt. Sie wird jährlich erhoben und betrifft Einkommen aus:

  • Gehalt und Löhne
  • Selbstständiger Tätigkeit
  • Mieteinnahmen
  • Zinsen, Dividenden, Kapitalerträge

Hier ein Überblick über die Einkommensteuer-Sätze für das Steuerjahr 2024/2025 (Stand: April 2025):

Jahreseinkommen (ZAR) Steuersatz
bis 237.100 18 %
237.101 – 370.500 26 %
370.501 – 512.800 31 %
512.801 – 673.000 36 %
673.001 – 857.900 39 %
857.901 – 1.817.000 41 %
ab 1.817.001 45 %

Gibt es ein Doppelbesteuerungsabkommen?

Ja. Zwischen Deutschland und Südafrika besteht ein Doppelbesteuerungsabkommen (DBA). Das bedeutet: Einkünfte werden in der Regel nur in einem der beiden Länder versteuert – meist in dem Land, in dem du steuerlich ansässig bist.

Tipp: Kläre frühzeitig mit einem Steuerberater, wie du deine Ansässigkeit und Vermeidung der Doppelbesteuerung optimal regelst. Bei Kapitalerträgen, Dividenden oder Mieteinkünften kann es Sonderregelungen geben.

Was gilt für Unternehmer, Selbstständige und digitale Nomaden?

Wer in Südafrika ein Unternehmen gründet, unterliegt der Corporate Income Tax. Der Körperschaftsteuersatz liegt derzeit bei 27% (für Unternehmen mit mehr als 20 Mio. ZAR Umsatz). Kleinere Firmen können unter Sonderregelungen bezüglich Steuern in Südafrika fallen.

Digitale Nomaden, die z. B. für internationale Kunden arbeiten, sollten aufpassen: Wenn du in Südafrika lebst und von dort aus arbeitest, kann dein Einkommen steuerpflichtig werden – selbst wenn deine Kunden im Ausland sitzen.

👉 South African Revenue Service (SARS) – Offizielle Steuerbehörde

Tipps zur steuerlichen Optimierung

  • Führe Buch über deine Anwesenheitstage – 183-Tage-Regel beachten
  • Berate dich frühzeitig mit einem lokalen Steuerexperten
  • Trenne private & geschäftliche Konten – klare Struktur hilft
  • Halte Nachweise über alle Einkünfte und Ausgaben bereit
  • Nutze ggf. Doppelstrukturen (z. B. Holding im Ausland) mit Bedacht

Steuerliche Fallstricke für Auswanderer: Was du unbedingt vermeiden solltest

Viele Auswanderer unterschätzen die Komplexität der Steuern in Südafrika – vor allem dann, wenn sie weiterhin Einkommen aus dem Ausland beziehen oder ihr Lebensmittelpunkt nicht eindeutig geregelt ist. Ein häufiger Fehler ist es, sich nicht rechtzeitig steuerlich abzumelden in Deutschland, während man bereits in Südafrika als steuerlich ansässig gilt. In solchen Fällen kann es zu Doppelbesteuerung oder hohen Nachforderungen kommen. Auch digitale Nomaden, die glauben, durch das Arbeiten für ausländische Auftraggeber automatisch steuerfrei zu sein, laufen Gefahr, in die Steuerpflicht zu geraten. Südafrika achtet zunehmend darauf, wo die wirtschaftliche Tätigkeit tatsächlich ausgeführt wird. Wer keine saubere Trennung zwischen privaten und geschäftlichen Einnahmen dokumentiert oder ausländische Konten nicht angibt, riskiert empfindliche Strafen. Umso wichtiger ist eine frühzeitige Beratung – am besten mit einem Steuerexperten, der sich mit beiden Systemen auskennt.

Fazit: Steuern in Südafrika – transparent, aber kein Selbstläufer

Das südafrikanische Steuersystem ist gut strukturiert, aber komplex – besonders für Auswanderer mit Einkommen aus verschiedenen Ländern. Wer die Regeln kennt, kann sich rechtssicher aufstellen und viele Stolperfallen vermeiden.

Mit einer guten Vorbereitung, einem sauberen Visastatus und ggf. einem Steuerberater an der Seite, ist das Thema Steuern in Südafrika gut beherrschbar – und steht einem erfolgreichen Neustart nicht im Weg.

Unsere ausführliche Beitragsserie für deine Auswanderung nach Südafrika:

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